Lehrende

Prof. Elke Reichel
Dipl.-Ing. Jan Meinhard
Dipl.-Ing. Isabelle v. Keitz
Dipl.-Ing. Alexandra Schlaier

Aufgabe

Der Wunsch nach neuen Lebenskonzepten und die Notwendigkeit, innovative Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften zu finden, ist stärker denn je. Doch was bedeutet das? Was müsste eine zukunftsfähige Form des Zusammenlebens beinhalten? Reicht es, sich auf das reine Wohnen zu konzentrieren oder müsste der Ansatz nicht viel ganzheitlicher sein?

Am Cap de ses Salines, an der Südspitze Mallorcas, soll am Standpunkt des heutigen Faro (Leuchtturm)der Typus für ein neuartiges Forschungsinstitut entwickelt werden.Als Grundlage ist das bereits bestehendeI nstitut IMEDEA zu sehen: Eine Forschungseinrichtung, die eng mit der Universidad de Baleares zusammen arbeitet. Diese möchte mit einem innovativen Pilotprojekt neue Wege der Forschung beschreiten.Gewählt ist ein Ort, jenseits der Ablenkung durch die alltägliche Welt. Ein Ort, an dem durch das Projekt die Symbiose von Wissenschaft, Natur und Meer entstehen soll. Ein Ort, an dem sich Forscher durch die Gemeinschaft gegenseitig inspirieren, mit dem Ziel, gemeinsam Antworten auf die Klimafrage zu finden. An diesem anderen Ort soll das komplexe Zusammenspiel von Gemeinschaft, Forschung und Wohnen gelebt werden.Dabei steht immer die Frage im Raum, wie stark Freizeit und Arbeiten,Wohnen und Forschen, Gemeinschaft und Privates auch räumlich miteinander verknüpft werden kann oder getrennt werden muss.

Wohnen

Ganzjährig sollen ca. 30-60 Personen dort leben. Es ist für mindestens ein Jahr ihr Zuhause. Was ist nötig, um sich daheim zu fühlen? Es braucht private Rückzugsbereiche und Orte der Ruhe und Inspiration sowie für die Freizeitgestaltung. Der Ort an dem man lebt soll Geborgenheit, Abwechlsung, Herausforderung und Identifikation bieten. Letzteres gelingt auch durch Einzigartigkeit,wenn die Sinne angesprochen und Emotionen geweckt werden. Ein inszeniertes Ankommen und folgend,eine choreographierte Architektur, kann dabei einen wesentlichen Beitrag leisten.

Gemeinschaft

Die Menschen wohnen und forschen an dem Ort. Für eine lange Zeit ersetzt die Gemeinschaft Familie und Freunde. Es ist daher wichtig Bereiche anzubieten, an denen die Bewohner gerne in ihrer Freizeit zusammenkommen. Primär müssen natürlich ansprechende Räume für alltägliche Bedürfnisse angeboten werden. Aber auch andere Aktivitäten,ebenso variierende Gruppengrößen sollten architektonisch bedacht sein.

Forschung

Verschiedene Disziplinen arbeiten gemeinsam an diesem besonderen Ort. Sie erproben ein völlig neues Modell des Zusammenlebens. Sie forschen daran, wie das besonders nachhaltig gestaltet werden könnte. Interdisziplinäres Arbeiten steht im Vordergrund. Ein Miteinander in allen Lebensbereichen, das mit wechselnden Disziplinen auch dynamisch angepasst und entwickelt werden soll. Das heißt auch eine Architektur zu entwickeln, die flexibel auf unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse reagieren kann. Es braucht aber natürlich auch Arbeitsplätze für die Forscher. Wer forscht? Kann man auch Künstler als Forscher bezeichnen? Wie kann Forschung direkt im Alltag Anwendungfinden?

Material

Material bedeutet in dem Fall weit mehr. Es gilt nicht nur die Materialien der Insel zu nutzen sondern es bietet sich auch an, durch passive,ganz traditionelle Maßnahmen auf die klimatischen Bedingungen zu reagieren. Material bedeutet auch,einen sinnlichen Bezug zu dem Ort herzustellen. Das impliziert auch gezielte Bezüge und Ausblicke. Auf autochthoner Basis soll für eine annähernd autarke Lebensweise gesorgt sein.

Landschaft

An diesem besonderen Ort sollte der Bezug zur Landschaft immer eine wichtige Rolle spielen. Die Landschafti st nicht nur im Fokus der Forschung sonder auch notwendiger Bestandteil des Alltags. Selbstverständlich aber auch Inspiration,Teil der Inszenierung und Oase der Ruhe. Die Übergänge sowie der Bezug zur Umgebung werden eine entscheidende konzeptionelle Rolle spielen.

Der Entwurf findet zusammen mit FG EUB statt

Exkursion: 31.05.+ 01.06.2022 Mallorca